Programm
Wolfgang Amadeus Mozart (1756 - 1791)
Dissonanzen-Quartett C-Dur KV 465
Ludwig von Beethoven (1770 - 1827)
Streichquartett Nr. 12 Es-Dur op. 127
Das Minetti Quartett, das soeben – kaum zu glauben! – sein 20-Jahr-Jubiläum feiern konnte, verwöhnt uns mit einem besonders subtilen und beziehungsreichen Programm: In seinem Konzert am 24. Februar stellen sie Mozarts „Dissonanzenquartett“ (C-Dur, KV 465), Krönung und Schlußstein der seinem Freund Joseph Haydn gewidmeten Sechsergruppe, dem genau biblische 40 Jahre später vollendeten ersten der drei von Beethoven für den russischen Musiker Nikolaj Borisovič Golicyn geschriebenen Quartette gegenüber. Dieses, das in der Zählung der Beethovenschen Streichquartette die letzte „korrekte“ Nummer trägt (Nr. 12, Es-Dur, op. 127) steht am Beginn jener letzten Schaffensphase des Meisters, mit der eine neue Zeitrechnung der europäischen
Kammermusik einsetzt.
Beide Werke eint das hartnäckige und besserwisserische Unverständnis, das ihnen von Anfang an entgegengebracht wurde – und es wäre naiv zu glauben, dass diese Skepsis längst überwunden und nur von historischem Interesse sei. Nach wie vor geben diese beiden Werke, jedes auf seine unverwechselbare Weise, Rätsel auf, die lösen zu wollen zwar purer Hochmut wäre, über die nachzusinnen sich aber jedenfalls lohnt. Die vier Musiker des Minetti Quartetts werden im Gespräch mit Claus-Christian Schuster einige der unzähligen Fragen, die den zeitlosen Zauber der zwei Meisterwerke frisch und unverwelkt erhalten, berühren – aber gewiss nicht beantworten und lösen, denn:
„… Chartres war groß -, und Musik reichte noch weiter hinan und überstieg uns.“
(Rainer Maria Rilke, Siebente Duineser Elegie)